eingeladener Studienauftrag: Oesch Areal, Zug

Der Beitrag von jessenvollenweider architektur und Stauffer Rösch Landschaftsarchitekten wurde von der Jury im Schlussrundgang als sehr schlüssigen städtebaulichen Vorschlag mit einer klaren Quartieridentität gewürdigt.

Zwischen den Baukörpern fliesst eine Abfolge parkartiger Freiräume von unterschiedlicher Öffentlichkeit. Die gezielte Bespielung der Raumsequenzen mit gebäudebezogenen Aussennutzungen schafft Identifikation, Diversität und Freiraumqualität. Die peripheren, verkehrsberuhigten Quartierstrassen leiten den motorisierten Individualverkehr direkt in die gebäudenahen Tiefgaragen und befreien das Quartier vollständig von störendem Verkehrsaufkommen. Gezielte Wegbeziehungen ermöglichen Andienung, Rettung, quartierübergreifende Fuss- und Radverbindungen sowie wichtige, identitätsstiftende Sichtbezüge in die umliegende Landschaft - auf den See und die dahinterliegenden Berge.

Sämtliche Wege führen von den wichtigsten Anknüpfungspunkten zu einem zentralen Quartiersplatz, der - umgeben von kreativen, direkt anschliessenden Mischnutzungen aus Gewerbe und Wohnen – das soziokulturelle Herzstück des Quartiers bildet. Weitere Rückzugs- und Erholungsräume finden sich, gefasst von den Baukörpern, zwischen den Gebäuden wieder. Diese Flächen richten sich in erster Linie an die Quartiersbewohner und ihre Ansprüche und bieten Raum als Spiel-, Erholungs-, und Gartenfläche.

Im Süden des Areal liegt als grösster zusammenhängender Grünraum des Quartiers der Seegarten, der die Idee eines öffentlichen Parks verkörpert. Grosszügige Spiel- und Liegewiesen, Grillstellen, Spazierwege und Sitzmöglichkeiten sowie ein kulturell belebtes Bauernhaus schaffen siedlungsnah einen wertvollen Naherholungsraum. Landschaftsräumlich versteht sich der Grüngürtel als Filter zu Bahn und Strasse sowie Nahtstelle zwischen Seelandschaft und Siedlungsrand. Vegetativ lehnt sich seine Ausprägung an die vorhandenen Grünstrukturen des Seeufergürtels an und schafft so einen kontrastreichen, wie identitätsstiftenden Übergang zwischen See und Siedlung.